FC Hitzkirch – FC Hergiswil II 6:2 (1:2)

Totgeglaubte leben länger

Welche Massnahmen das Trainerduo Winiger/Nurmi unter der Woche nach dem katastrophalen Auftritt in Buochs auch immer ergriffen haben, es waren die Richtigen. Der FCH war gegenüber den Vorwochen nicht mehr wiederzuerkennen und zeigte den Fans ein Offensiv-Feuerwerk, das so nicht zu erwarten war.

Endlich waren sie wieder da, die Spielfreude, der Spielwitz und der Hunger, Tore zu erzielen. Und was noch erfreulicher war: Es waren die wilden Jungen, die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Nick Heer machte als Aussenverteidiger sein klar bestes Spiel in seiner noch jungen Karriere in der 1. Mannschaft des FCH. Im Mittelfeld zog Sandro Rosenberg die Fäden und brachte dem Spiel den Schuss Kreativität zurück, die man zuletzt so arg vermisste. Und ganz vorne im Angriff wuchs Topscorer Fabian Amhof (3 Tore, 1 Assist) über sich hinaus und war der Hauptverantwortliche für den Umschwung nach dem früh eingehandelten Zweitore-Rückstand. Und selbst der junge Goalie Alex Rechsteiner konnte sein Scherflein dazu beitragen, als er wenige Minuten vor Schluss den Anschlusstreffer verhinderte, indem er einen zu Unrecht gepfiffenen Foulelfmeter mit einem grossartigen Reflex via Lattenunterkante parierte.

Selbst die beiden Gegentore, die vor allem der gnadenlosen Effizienz der Gäste in dieser Phase geschuldet waren, brachten die Winiger-Elf an diesem Samstag nicht aus dem Konzept. Auch die zwei annullierten Treffer von Colin Moos (11., angebliches Abseits) und Rosenberg (32., Foulspiel) steckten die Gelbschwarzen weg. Zudem hatte Simon Trottmann dann auch noch Pech, als Gästehüter Burch seinen satten Abschlussversuch noch an den Pfosten lenken konnte. Trotzdem gelang der Anschlusstreffer noch vor der Pause. Einen Freistoss von Michael Winiger verlängerte Amhof per Kopf ins lange Eck (36.). Für Trainer Markus Winiger die Schlüsselszene des Spiels. „Es war unglaublich wichtig, dass wir den Anschlusstreffer noch vor der Pause erzielen konnten.“

Nach dem Wechsel wurden die nun physisch abbauenden Nidwaldner regelrecht überrannt. Erst spitzelte Amhof an Burch vorbei ins lange Eck (56.), und nur zwei Minuten später legte er Winiger den Ball zum 3:2 auf. Eine gute Hand bewies Winiger mit der Einwechslung von Jeton Balazi, der sich bei seinem ersten Ballkontakt auf der rechten Seite durchzusetzen vermochte und Amhof den Ball mustergültig zur Entscheidung auflegte (77.). Für Amhof war danach Schluss, Winiger gönnte ihm den vorgezogenen Applaus der Zuschauer für seine grossartige Leistung. Balazi und der ebenfalls eingewechselte Samuel Nurmi mischten sich in den Schlussminuten auch noch unter die Torschützen und rundeten einen ganz und gar erfreulichen Abend ab.

Den Schwung und das aus diesem Spiel gewonnene Selbstvertrauen muss das Team jetzt mit zum Derby nach Hildisrieden (Freitag, 20:00 Bogenhüsli) mitnehmen. Da beide Teams im Tabellenkeller stecken, wird es wie schon so oft in den vergangenen Jahren auf einen Abnützungskampf hinauslaufen. Da hat sich der FCH schon einige Male eine blutige Nase geholt, doch diesmal soll es anders werden. Mit der Unterstützung der eigenen Fans, der richtigen Einstellung und einer massgeschneiderten Taktik soll zumindest ein Punkt mit nach Hause genommen werden können.

Thomas Bucher

 

Hitzkirch – Hergiswil II 6:2 (1:2))

Hegler. – 180 Zuschauer. – SR Thanabalasingam Muralitharan. – Tore: 5. Tribelhorn 0:1. 18. Langenegger 0:2. 36. Amhof 1:2. 56. Amhof 2:2. 58. Winiger 3:2. 77. Amhof 4:2. 89. Balazi 5:2. 90. Nurmi 6:2. – Hitzkirch: Rechsteiner; Heer, Haas, Bucher, Thomas Meier; Trottmann (70. Syfrig), Winiger (76. Balazi); Dos Santos; Rosenberg, Moos (83. Beetschen); Amhof (85. Nurmi). Hergiswil II: Burch; Langenegger, Kaiser, Zgraggen; Kasper, Schmid, Erni, Tribelhorn, Durrer; Robel Haileab, Bucher. (Roth, Dos Santos Costa, Abel Haileab, Wettstein, Christen).

Bemerkungen: 25. Pfostenschuss Trottmann. 72. Rote Karte Langenegger. 87. Rechsteiner hält Foulpenalty.